Das Programm führt im 2024 zu Einmalkosten von rund 38 Millionen Franken. Davon würden rund 9 Millionen Franken auf ausserordentliche Wertberichtigungen entfallen, teilte das Unternehmen aus Altdorf UR am Mittwoch mit. Auf der anderen Seite bringe das Programm nachhaltige jährliche Ergebnisverbesserungen von rund 24 Millionen Franken nach der Umsetzung aller Massnahmenpakete.
Dätwyler sei seit mehr als zwei Jahren mit anhaltend schwierigen Märkten, sich schnell verändernden Kundenbedürfnissen und Technologien sowie geopolitischen Unsicherheiten konfrontiert, hiess es in der Mitteilung. Im wichtigen Gesundheitsmarkt sei die Nachfrage aufgrund des Abbaus von Sicherheitslagern bei den Kunden verhalten. Die Erholung im Automobilmarkt verlaufe langsamer als erwartet.
Dätwyler will von 2025 bis 2027 Massnahmen in vier Feldern ergreifen. Diese sind die Straffung des Produktionsnetzes, die Neuausrichtung des Vertriebs, die Fokussierung des Produktportfolios sowie die Anpassung der Organisationsstruktur und die Standardisierung der Prozesse.
«Aus unserer Sicht bewegt Dätwyler hiermit die richtigen Hebel», erklärte Bernd Laux, Analyst der Zürcher Kantonalbank. Nach mehreren Jahren des dynamischen Kapazitätsausbaus straffe das Unternehmen unter dem neuen Managementteam nun seine Produktionsstruktur, stellte Vontobel-Analyst Michael Foeth fest.
Für konkrete Aussagen zu einer allfälligen Schliessung von Werken und zu einem damit verbundenen Personalabbau sei es noch zu früh, sagte ein Sprecher von Dätwyler gegenüber der Nachrichtenagentur AWP. Auch welche Geschäftseinheiten oder welche Regionen davon betroffen sein würden, könne noch nicht gesagt werden. «Auszuschliessen ist die Schliessung oder die Zusammenlegung von Werken aber nicht, auch nicht ein Personalabbau», fügte er an.
Für das Geschäftsjahr 2024 senkte Dätwyler die Finanzziele etwas: Der Konzern rechnet mit einem währungsbereinigten Umsatz leicht unterhalb des Vorjahrs und einer um Einmalkosten bereinigten Ebit-Marge leicht über dem Vorjahreswert. Bisher hatte Dätwyler einen Umsatz im Bereich des Vorjahres und eine etwas höhere Ebit-Marge in Aussicht gestellt.